Thursday, September 9, 2010

12. Bericht: Norwegen

Norwegen


Nach der norwegischen Mondlandschaft fuhren wir etliche hundert Kilometer den Fjorden entlang. Die Landschaft ist sehr beeindruckend: aus dem klaren Meerwasser erheben sich direkt die Berge. Wir fuhren an wunderbaren weissen Sandstränden vorbei, leider lädt die Wassertemperatur aber definitiv nicht zum Baden ein. Die Strasse schlängelte sich den Fjorden entlang, es geht immer mal wieder steil hinauf und wieder runter.

Fjordlandschaft.


Leider verhinderte das schlechte Wetter mit tiefhängenden Wolken in den ersten zwei Tagen dass wir die Bergspitzen sahen. Als dann jedoch die Sonne sich zum ersten Mal zeigte, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Bergspitzen waren schon mit dem ersten Neuschnee bedeckt. Trotz des wechselhaften Wetter beschlossen wir einen Abstecher auf die Lofoten zu machen. Wir fuhren auf dem Landweg auf die Inselkette und staunten nicht schlecht, als wir anstelle der erwarteten Fähre einen 3 km langen Tunnel unter dem Meer hindurch passieren mussten.

In Svolvaer, dem Hauptort der Lofoten verbrachten wir vier Stunden bei schönstem Sonnenschein mit Kleiderwaschen am Hafen und fuhren dann am Abend durch die malerische Gegend mit den Rorbuer (typische norwegische rote Häuser auf Pfählen). In der Touriinfo zeigten sie uns noch einige Plätze zum Fischen vom Land aus, denn trotz professionellem Blinker hatten wir noch nichts gefangen.

Aussicht auf den Hafen von Svolvaer während dem Waschen.


Wir übernachteten in Eggum bei einer ausgedienten Radaranlage in der Nähe des Wikingermuseums. Dort bekamen wir am nächsten Tag eine Privatführung. Nur wir zwei und ein deutscher Tourist. Das Museum steht auf einem Hügel in Borg wo zwischen dem 5.-9. Jahrhundert eine grosse Wikingersiedlung lag, bei Ausgrabungen fand man unter anderem die Überreste eines 83m langen Langhauses, welches rekonstruiert wurde und nun das Museum beherbergt. Die Ausstellung zeigt Gegenstände die bei verschiedenen Ausgrabungen von Wikingersiedlungen gefunden wurden. Die Ausstellung ist sehr lebendig gestalten.

Das rekonstruierte Langhaus - Ein nachgebautes Wikingerschiff.


Der Festsaal - Der Thron des Wikinger Chefs.


Leider war es den ganzen restlichen Tag bewölkt und es nieselte zum Teil sogar stark. Der Besuch des UNESCO geschützten Fischerdörfchen Nusfjord war deshalb etwas grau in grau. Die roten Rorbuer würden wohl bei Sonnenschein viel besser zur Geltung kommen. Zu dem ist die Hauptsaison in Norwegen am 31. August zu Ende und so hatten die Ausstellungen über das Fischerleben im Dorf zu.

In Nussfjorden - Das wäre ein Fang...


Zu dem war bald der Fährhafen in Moskenes fast am Ende der Lofoten erreicht. Da man in A nicht übernachten durfte, fuhren wir etwas zurück und fanden einen Platz neben einem finnischen Camper mit zwei Fischern. Da wollten wir unser Glück wieder mal versuchen, doch leider zogen nur die Finnen einige Fische raus.

Die Fahrt mit der Fähre von Moskenes nach Bodo dauerte 4 Stunden. Leider waren die Berge der Lofoten wieder in Wolken gehüllt und wir konnten nur ahnen wie hoch und eindrücklich sie direkt aus dem Meer aufragen.

Warten auf die Fähre - Letzte Blick auf die Lofoten.


Nächstes Ziel war der Saltstraumen, der grösste Malstrom. Hier schiesst das Wasser mit bis zu 40 km/h durch den Fjord. Es bilden sich riesige Strudel und es rauscht und brodelt. Eindrücklichste Fluid Dynamik...

Die Brücke über den Saltstraumen.


Der reissende Strom - und die Strudel.


Trotz der fortgeschrittenen Stunde trafen wir hier Francoise und Christoph aus Luxemburg. Sie waren gerade sehr erfolgreich mit Fischen und hatten schon 6 Seelachse rausgezogen. Wir hatten an diesem Abend kein Glück mehr, bekamen aber von ihnen den Tip, dass wenn das Wasser in den Fjord hineinfliesst die Chancen für Fische am grössten sei.

Wir versuchten unser Fischerglück am nächsten Morgen. Leider mussten wir viel Lehrgeld bezahlen. Als Meli nämlichen den ersten Fisch an der Angel hatte (mind. 40 cm!) riss prompt unsere Schnur und unser professioneller Blinker (das Geschenk von Christian) verschwand im Wasser. Wir sausten also in den nächsten Laden und kauften neue Blinker und eine dickere Anglerschnur. Doch als die Strömung langsam nachliess und dann umkehrte, gaben wir auf und beschlossen auf die Abendströmung zu warten.


Romantische Dusche, der Duschsack wird wieder heiss!.


Am Abend waren wir dann erfolgreich. Zwar brach unsere Angel als sich der neuer Fischköder in den Algen verfing, doch plötzlich biss dann doch was an. Wir hatten den ersten Seelachs! Dann ging es schnell, nur Angel wieder rein und der nächste Fisch zappelte am Haken. Schlussendlich hatten wir drei prächtige Seelachse aus dem Wasser gezogen und fuhren zufrieden auf den nahen Schlafplatz.


Unser stolzer Fang.


Am nächsten Tag war es wieder bewölkt. Wir nahmen aber trotzdem die Küstenroute in den Süden und wurden mit heiterem Sonnenschein nach ca. einer Stunde Nebelfahrt belohnt. Die Landschaft war einmalig. Tief blaues Wasser, grüne Wiesen, hohe Berge und zur Krönung der Svartisen Gletscher welcher fast bis in Meer reicht. Leider fuhr die Fähre zum Gletscher nicht mehr... Touristensaisonende...

Auf der Küstenroute: als sich der Nebel mal lichtete...



Der Svartisen Gletscher - Der unerreichbar Gletscherarm bis ins Meer.


Als wir dann mit der zweiten Fähre eine Stunde durch Inseln fuhren, passierten wir wieder den Polarkreis. Nun war unsere Reise im hohen Norden definitiv zu Ende. Kurz nach dem Fähranleger fanden wir einen super Schlafplatz auf einer Anhöhe und bestaunten zusammen mit Sabine und Steffen aus Deutschland einen herrlichen Sonnenuntergang. Wir quatschten bis zu sehr später Stunde mit den beiden und als wir uns hinlegen wollten, trauten wir unseren Augen nicht. Am Himmel zeigten sich grüne Streifen... Nordlichter! Damit hätten wir definitiv nicht gerechnet.

Die erste Fähre verpassten wir um eine Minute.


Sonnenuntergang - Nordlichter.


Jetzt sitzen wir in Trondheim in der Bibliothek und nutzen das Internet. Wir haben gestern über 500 km in den Süden zurückgelegt. Das Wetter ist immer noch prächtig und wir geniessen die Fahrt durch die Landschaft. Wenn der Wind nicht wäre, könnte man im T-Shirt herumsitzen.

2 comments:

  1. Hallo ihr zwei,
    ich wollt euch grad nochmal einen neidischen Gruß da lassen ;) und hoff dass ihr noch unterwegs seid, mitlerweile weiter im Süden.
    Ihr ward so nett gewesen mich von Lofotr dem Wikingermuseum auf den Lofoten nach Leknes mitgenommen, danke nochmal dafür :)

    Hab euch im übrigen später nochmal gesehen kurz vor Moskenes, ihr kamt da grad von Reine aus dem Tunnel und wir gingen dort hin... Weiß nicht ob ihr mich gesehen/erkannt hattet, zwei Fußgänger am Straßemrand =)

    Wünsch euch auf jeden Fall noch ganz viel Spaß auf eurer Reise!!!

    Gruß

    Elmar

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  2. Melanie, Raphi und BüssliSeptember 28, 2010 at 11:11 AM

    hi elmar

    ja meli hat dich gesehen und hat gewunken, aber bei dem wetter, sieht man ja nicht richtig rein... hoffe ihr hatten noch eine gute zeit auf den lofoten.

    liebe gruesse

    meli und raphi

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