Sunday, May 9, 2010

4. Bericht: Albanien - Griechenland - Bulgarien

Unser Aufenthalt in Tirana bei Migena, Martin und Nils wurde unerwartet verlängert. Raphi lag mit Fieber im Bett und wurde von Meli und Migena mit allem was die Natur hergibt, gesund gepflegt. So nahmen wir nach sieben Tagen schweren Herzens Abschied von Tirana und unseren Freunden.

Meli und Migena in traditionell albanischen Trachten.


Wir fuhren der Küste entlang richtung Süden. Der Abstecher nach Apollonia, einer antike Ruinenstätte entwickelte sich zum Highlight. Die eindrücklichen Ruinen (Amphitheater und ein Kloster) wurden leider zum Teil durch die Bunkerbauten Enver Hoxas zerstört, waren aber trotzdem sehr eindrücklich. Als wir dann einen Führer nach dem Weg fragten, schlug er vor wir sollen doch gleich hier übernachten. Wir übernachteten also mit Ruinenstätte im Rücken und wunderbarem Blick über eine Ebene und Blick aufs Meer. Dass am nächsten Morgen schon in aller Herrgottsfrüh' etliche albanische Familien zum 1. Mai Ausflug hier auftauchen werden und uns unseren Platz streitig machen, davon hat der Führer natürlich nichts gesagt.

Theater in Apollonia - Übernachtung direkt vor den Ruinen.


Auf dem Weg in den südlichsten Teil Albaniens, nach Butrint, übernachteten wir direkt am Meer auf einer Landzunge zu einer Burg. Während wir uns einrichteten, wurden wir plötzlich auf Schweizerdeutsch angesprochen und von Regula und ihren Freunden, die auf dem Seeweg nach Griechenland unterwegs waren, zu einem Fondue auf der Yacht Sarabella eingeladen. Am nächsten Morgen gab's das erste erfrischende Bad im Meer.

Morgendliches Bad im Meer.


Butrint, eine riesige antike Stadt mit einer unglaublichen Geschichte (wer mehr wissen will soll mal googlen oder auf unseren ausführlicheren Bericht, wenn wir wieder zu Hause sind warten), beeindruckte uns sehr.

Eine Kirche in Butrint, oder was noch davon übrig ist.


Für unsere letzte Übernachtung in Albanien suchten wir uns kurz vor Saranda einen Strand. Das Hotel war noch nicht geöffnet, aber leider fanden auch noch zwei andere Camper zu uns, sonst hätten wir den ganzen Strand für uns gehabt.

Letzte Nacht in Albanien.


In Griechenland hiess es dann vor allem vorwärts zu kommen. Das Benzin war plötzlich sehr viel teurer (lag das nun an der Griechischen Krise, der explodierten Bohrplattform im Golf von Mexiko oder einfach am steigenden Benzinpreis?). Wir besuchten die Meteora Klöster. Zusammen mit russischen und griechischen Touristenscharen durften wir sogar in einige Klöster hineinschauen. Aber das eindrücklichste war der Bauort. Auf riesigen, bis zu 500 m hohen Felstürmen wurden die Klöster gebaut. Für das Mittagessen machten wir uns dann zu Fuss auf zu einem etwas entlegenen Kloster und waren plötzlich ganz alleine...

Die Felstürme von Meteora - Das Varlaam Kloster.


In Bulgarien besuchten wir das Rila Kloster. "Leider" war es wieder mal an ein Feiertag (Tag der bulgarischen Armee) und wir waren nicht die einzigen Touris. Trotzdem beeindruckten uns der Klosterkomplex mitten im Wald und die Malereien mit biblischen Szenen.

Das Rila Kloster - Malereien.


Für eine Wanderung im Rila National Park verliessen wir uns auf den Reiseführer, welcher uns nach Borovets führte. Das sei der beste Ausgangspunkt für Wanderungen und Infos seien nicht in der Touriinfomation sondern an der Rezeption der Hotels erhältlich. Die erstandene Karte lehrte uns dann besseres und wir mussten noch einige Kilometer auf Holperstrasse (die sind in Bulgarien schlechter als in Albanien!) fahren, bis wir den Ausgangspunkt unserer Wanderung fanden: eine Hütte am Eingang des Nationalparks. Aus dem Kamin kam Rauch, aber weder auf unser Klopfen noch auf Hupen kam jemand raus. Wir übernachteten also umsonst, standen früh auf und sahen dann doch noch den Hüttenwart bevor wir uns auf den Anstieg machten. Anfangs ging's ganz gut, doch dann kamen Schneefelder, es wurde neblig und wir verloren die Markierungen. Doch nichts brachte uns zur Umkehr. Wir wurden dann auch von Sonnenschein kurz vor dem Gipfel begrüsst. Nicht nur von Sonne sondern auch von einer grossen Skihütte dir mit Sessellift erreichbar ist. Da waren natürlich auch einige "Sonntagsspaziergänger" unterwegs und wir machten uns bald auf den Abstieg.

Aufstieg über ein Schneefeld im Nebel - Der siebte See von sieben.


Heute besichtigten wir Sofia. Die Stadt ist ein interessanter Mix aus Kultur- (vor allem alte Kirchen und Museen) und Shoppingstadt. Leider sind die Malereien in den Kirchen vom Russ der vielen Kerzen so stark geschwärzt und eine Beleuchtung fehlt, dass man oft nicht mehr viel erkennen konnte. Wir waren mit dem Velo unterwegs: vor allem auf Schlaglöcher und rasende Autos konzentriert. Morgen werden wir in einem Club ein Konzert besuchen (irgendwie finden hier die Veranstaltungen am Sonntag und nicht am Samstag statt!).

Die Aleksandar-Nevski-Kathedrale - Einkaufsstrasse in Sofia.


Wir übernachten am Rande von Sofia zwischen Strassenstrich und Autobahn auf einem Campingplatz und haben wieder einmal Strom zum Bloggen. Leider ist der Strom der einzige Komfort...

1 comment:

  1. hoi zäme!
    gäll meli, hauptsach immer und überall chli bädele :-)
    ich hoff ihr händ schöners wetter wie mir i dä schwiiz, isch gaaanz übel!
    liebi grüess lotte

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