Monday, September 27, 2010

13. Bericht: Norwegen - Schweden

Norwegen


Ok, was kann uns Norwegen nach Nordlichter und wunderbaren Sonnenuntergängen über den Fjorden sonst noch bieten? Ach ja, da gab es doch immer noch endlose Fahrten den Fjorden entlang. Dann plötzlich wieder Steigungen von bis zu 13% und immer wieder weissstrudelnde Wasserfälle. Und natürlich nicht zu vergessen immer wieder mal einen Geltscher. Leider wurde die Schlafplatzsuche im Süden schwieriger. Viele gute Plätze sind mit Campieren-Verboten-Schilder ausgestattet (von wegen Jedermannsrecht und man kann überall einfach campieren...)

Fjordlandschaft - ...mit Regenbogen.


Wasserfall - Es geht runter.


Trondheim besuchten wir aus zwei Gründen. Erstens wollten wir die Stadt sehen und dann hatte es hier einen Apple Shop, wo wir uns Hilfe betreffend WiFi erhofften. Leider ohne Erfolg. Zum Glück konnte uns Martin Hertach aus der Schweiz helfen. Er wird uns eine neue Airportkarte nach Kopenhagen bringen. In Trondheim hatten wir das Glück, dass die Sonne schien und wir machten uns per Velos auf Stadtbesichtigungstour. Bei strahlendem Sonnenschein und tief blauem Himmel kommen die roten Holzhäuser einfach besser zur Geltung. Die Kathedrale war leider schon geschlossen, war aber auch von aussen schon sehr beeindruckend.

Kathedrale von Trondheim - Alte Wohnhäuser.


Wir beschlossen die Hauptroute der E6 entlang zu verlassen und fuhren auf kurvenreicher Strasse in Richtung des Galdhøppigen Gletschers. In Lom kamen wir dann an der ersten Stabkirche aus der Wikingerzeit vorbei. Die Sonne zeigte sich genügend lang für unsere Fotos. Die Fahrt war sehr eindrücklich und wir mussten etliche Fotostopps einlegen.

Stabkirche von Lom.


Auf dem Weg zum Galdhøppigen Gletscher.


Der Galdhøppigen Gletscher.


Den Besuche einer Gletscherzunge aus der Nähe wollten wir uns nach dieser eindrücklichen Fahrt entlang des Gletschers natürlich nicht entgehen lassen und so folgten wir dem Tip des Luxemburger Pärchens und fuhren nach Veitastrond. Die Fahrt dahin war schon ein Abenteuer für sich. Die Strasse war sehr eng und wir staunten nicht schlecht als uns plötzlich ein Camper mit Aargauer Kennzeichen entgegen kam. Und dann kamen noch etliche völlig unbeleuchtete Tunnels von bis zu 800 m Länge hinzu. Die Fahrt durch so ein dunkles enges Loch war anfangs schon etwas beklemmend und wir glauben nun zu wissen, wieso alle Norweger zusätzliche starke Scheinwerfer an ihre Autos montieren.

Das Licht am Ende des Tunnels...


Eine 6km langer Wanderweg brachte uns dann zum Austerdalsbreen einem Seitenarm des Josterdaalsbreen, dem grössten Gletscher Norwegens. Natürlich liessen wir es uns nicht nehmen und übernachteten mit Blick auf den Gletscher.

Beim Austerdalsbreen.


Übernachtungsplatz mit Gletscheraussicht.


Am nächsten Tag war der Besuch der Borgund Stavkyrkje (der best erhaltenen Stabkirche Norwegens, bei welcher jegliche Umbauten während der Reformation wieder rückgängig gemacht wurden) angesagt. Stabkirchen haben ihren Namen von ihrer Bauweise. Es wurde ein Gerüst aus tragenden Holzstämmen gebaut und dann wurden Wandbretter eingesetzt. Die Dächer wurden mit Holzschindeln gedeckt und und die Dächer mit Drachenköpfe verziert. Als Schutz gegen Verwitterung wurde die ganze Kirche mit Teer bestrichen und auf einen Steinsockel gebaut.

Stabkirche von Borgung.


Innenansicht - Dachverzierung.


Nach diesem Besuch ging's dann durch den wohl längsten Tunnel (nehmen wir zumindest an: 24.5km). Dieser war zum Glück beleuchtet und als Höhepunkt gab's drei verbreiterte Stellen, welche blau beleuchtet waren und wo man einen Rast mitten im Tunnel einlegen konnte. Was sich die Norweger nicht alles einfallen lassen. Zuerst Tunnels ganz ohne Licht und dann einen völlig futuristischen Tunnel...

Zu viel Licht im Tunnel?.


Dann war die regenreichste Stadt Europas angesagt: Bergen. Doch das Wetter war auf unserer Seite und als wir die Stadt erreichten drangen die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken. Wir spazierten durch den alten Stadtteil, der Brygge, entlang und während Meli im Aquarium Krokodile fütterte, besuchte Raphi das hanseatische Museum und wurde Zeuge wie das Hurtigruten Schiff mit grossem Tamtam und Kanonensalven in Bergen anlegte. Es Hurtigrutentag und das Schiff konnte gratis besichtigt werden. Anscheinend ein riesen Spektakel für die Einheimischen.

Brygge.


Das Hurtigschiff mitten in Bergen.


Am nächsten Tag nach einem eher enttäuschenden Besuch des Fischmarkts (der ist wohl eher so ein Touristenfischmarkt) ging's weiter ins Landesinnere. Wir hatten beschlossen möglichst auf direktem Weg nach nach Schweden zu gelangen, um schneller und auch billiger in den Süden zu gelangen. In Norwegen war nicht nur das Benzin am teuersten, man musste auch immer wieder Maut-Gebühren für die Strasse bezahlen und dann kamen noch einige Fähren hinzu.

Fischmarkt in Bergen.


Nach dem Besuch des Naturcenters in Ejdfiord, änderte Raphi aber alle Pläne wieder. Er wollte es sich einfach nicht entgehen lassen mal von oben in einen Fjord zu kucken und den 405 m abfallenden Prejkestolen zu besteigen. Wir änderten also unsere Fahrtrichtung wieder Richtung Süden und Raphi machte sich am nächsten Tag alleine auf die zweistündige Wanderung auf den Felsen. Meli blieb wegen Regen im Büssli. Der Regen hielt dann zum Glück nicht lange an und so konnte Raphi die Aussicht in den Fjord bei wolkenverhangenem aber trockenem Himmel geniessen.

Blick vom Preikestolen - Erfolgreicher Bezwinger.


Der Felsvorsprung.


Jetzt gab es nur noch einen Weg in Richtung Schweden und der führte fast durch Oslo. Wir hofften so wenigstens schneller voranzukommen. Aber weit gefehlt. Schon nach kurzer Zeit kam wieder eine Fähre und es ging genau so kurvig und bergig weiter wie vorher. Wir staunten auch nicht schlecht als wir uns um sechs Uhr bei der Schlafplatzsuche plötzlich auf 1000 m.ü.M. befanden... Die zweitletzte Nacht in Norwegen war dementsprechend etwas kühl....

Übernachtung im Nebel auf 1000 m.ü.M.


Schweden


In Schweden kamen wir wie erwartet plötzlich wieder vorwärts... Die Landschaft war nun sanft hügelig und wir fuhren durch ausgedehnte Wälder und Landwirtschaftszonen nach Mora, wo die roten schwedischen Holzpferde ihren Ursprung haben. Auf der Fahrt dorthin sahen wir auch unseren ersten Elch in Schweden. Er wurde gerade in einen Anhänger, der aussieht als werde ein Segelflugzeug transportiert, verladen. Es ist nun definitiv Elchjagd angesagt. Da wir unterwegs immer wieder an solchen Anhängern vorbeifuhren, fragen wir uns etwas, ob in jedem ein toter Elch liegt...

Meli kuschelt mit einem Dalarnapferdchen.


Etwas südlich von Mora am Siljan-See machten wir einen ausgedehnten Spaziergang durch die schwedisch Einfamilienhaus-Idylle. Ein rot gestrichenes Häuschen reite sich an das nächste, in jedem Garten hing eine Schwedenfahne...

Der Siljan-See - Schwedische Einfamilienhaus-Idylle.


Doch noch etwas Natur auf der Wanderung.


Da war der Besuch der Mine in Falun am nächsten Tag weit aus aufregender. Wir waren früh genug, dass wir an der erste Führung in die Gänge der bis zu 67 m tiefen Mine teilnehmen konnten und waren erst noch alleine. Hier wurden seit Urzeiten Kupfer, Silber, Gold und andere Mineralien abgebaut. Laut Legende sollen die Menschen auf die Erdschätze durch eine Ziege, die eines Abends mit rotem Fell nach Hause kam, aufmerksam gemacht worden sein. Die Mine ermöglichte Schweden zu jener Grossmacht zu werden, die es zur Lebenszeit von Gustav von Wasa war. Damals stammte 2/3 des Kupfers in Europa aus der Mine in Falun. Wir waren sehr beeindruckt und uns hatte diese Art von Führung und Ausstellung viel besser gefallen als jenes Touristenspektakel in der Salzmine in Polen. Übrigens, die rote Farbe in welcher alle schwedischen Häuser gestrichen sind, wird aus einem Abfallprodukt bei der Gewinnung von Kupfer hergestellt.

Die Mine von Falun von oben... - und von innen.


Minenarbeitersiedlung im typischen Rot.


Am Abend als wir schon etwas länger einen Schlafplatz suchten, kam dann noch ein Highlight dazu. Auf einer kleineren Nebenstrasse stand ein Auto und als wir vorbeifuhren wurde die Lichthupe betätigt. Ein Mann zeigte nach rechts und wir sahen auf einer Wiese zwei lebende Elche. Raphi versuchte sich mit dem Fotoapparat anzuschleichen, doch die Tiere sind sehr scheu, was ja in der Jagdsaison auch nicht verwundert.

Wer findet die zwei Elche.


In Nora (da mussten wir vorbei weil Melis Gottenkind so heisst) waren wir von den alten Holzhäusern, die hier laut Reiseführer besonders schön und zahlreich sein sollen, etwas enttäuscht oder wir hatten einfach schon zu viele schöne Holzhäuser gesehen. Dafür fanden wir auf dem Weg an den Väneren See einen eindrücklichen Runenstein...

Der Bahnhof von Nora - Der Runenstein.


Am Väneren, dem grössten See Schwedens, verbrachten wir einen Tag mit erfolglosem Angeln und genossen es mal einen Tag nicht unterwegs zu sein.

Fische wir kommen!


Weiter besichtigten wir Örebro und Uppsala. Beides Städte die uns von der Grösse und Bauweise her sehr gut gefallen haben. In Uppsala beeindruckte uns natürlich der grösste Dom Nordeuropas und da es am Nachmittag sehr kühl wurde, besichtigten wir das Gustavianum, das Universitätsmuseum. Hier werden neben ägyptischen Exponaten aus der Sammlung früherer Königsfamilien auch alte Gerätschaften der Universität ausgestellt und man kann den steilsten Hörsaal, das Anatomische Theater, besichtigen. Hier wurden Leichen zu Anschauungs- und Lernzwecken seziert. Gegen ein Entgelt konnten auch Nicht-Studenten zuschauen.

Das Schloss von Örebro - Das Freilichtmuseum.


Der Dom von Uppsala - Die Universität.


Das Schloss von Uppsala.


Nun sind wir in Stockholm und dürfen in dieser Zeit bei von Ketty, einer ehemaligen Arbeitskollegin von Meli, wohnen. Das Büssli haben wir auf einem Parkplatz in der Nähe des Campingplatzes abgestellt. Von Stockholm gibt es dann mehr im nächsten Blog.

1 comment:

  1. hoi ihr zwei!
    sind wieder mega schöni föteli (aso eigentli wie immer) vo euere reis! bi grad wieder in feriestimmig cho :-)
    ich find euen blog super!
    wiiterhin gueti reis!
    @meli: ihr sind grad rächtzitig fürs aschenbrödel wieder hei! aber jetzt reised zersch no chli ;-)
    liebi grüess lotte

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